Warum ist ein multidisziplinäres Team (MDT) wichtig?

Sie können zu den unterschiedlichen Zeitpunkten an denen Sie die Diagnose Ihres Kindes erfahren mit verschiedenen medizinischen und psychologischen Aspekten konfrontiert werden, von denen Sie bisher wahrscheinlich noch nie etwas gehört haben. Auch Ihr Kinderärztin/Kinderarzt oder Hausärztin/Hausarzt kann Ihnen meistens nicht weiterhelfen. So kann die Geburt eines Kindes mit uneindeutigem Geschlecht, ein Leistenbruch oder das Ausbleiben einer regelrechtenn Pubertät, Anlass dafür sein, dass Sie von der dsd Diagnose erfahren und Hilfe von einem multidisziplinär arbeitenden Team benötigen.

Ein MDT hilft Ihnen, die Diagnose zu verstehen und begleitet Sie bei den möglichen erforderlichen Behandlungen. Es sollte auf jeden Fall Spezialisten aus den Bereichen pädiatrische Endokrinologie, Psychologie und Urologie/Chirurgie enthalten. Auch Spezialisten anderer Fachgebieten wie der Gynäkologie und der Genetik sollten beteiligt sein. Die Ergebnisse der diagnostischen Untersuchungen (körperliche Befunde, Hormonbestimmungen, Ultraschall, und genetische Tests,) werden gesammelt und ausgewertet, um Sie in die Lage zu versetzen, gemeinsam das weitere Vorgehen zu entscheiden. Darüber hinaus ist es sehr empfehlenswert mit anderen dsd erfahrenen Menschen und deren Familien zu reflektieren welche Ängste bestehen und wie sie überwunden wurden. Dieses Vorgehen bildet die Grundlage für gemeinsam getragene Entscheidungen und vollständige Information für die selbstverantwortliche  Zustimmungen zu Behandlungen. Dabei müssen die Interessen des Kindes bestmöglich bewahrt werden und irreversible Entscheidungen auf das medizinisch notwendige reduziert werden.

Ein MDT stellt sicher, dass die Informationen an Ihre Kinderärztin/Kinderarzt oder Hausärztin/Hausarzt weitergegeben und verstanden werden. Wenn Sie bisher nicht durch ein MDT unterstützt werden, kann Ihr Kinderärztin/Kinderarzt oder Hausärztin/Hausarzt dabei behilflich sein, solch ein spezialisiertes Zentrum zu finden.